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Steigende Kosten, schwankender Bitcoin-Preis und Krieg in der Ukraine drohen Gewinnmargen zu untergraben
Krypto-Mining-Unternehmen wappnen sich fr erwarteten Engpass
Rckgang der globalen Hash-Rate erwartet
Hohe Volatilitt am Kryptomarkt
Kryptowhrungen wie Bitcoin, Ether & Co. zeigen sich in den vergangenen Wochen und Monaten recht volatil. Der Bitcoin fiel im Januar zeitweise auf rund 35.000 US-Dollar zurck, nachdem er im November noch ein neues Allzeithoch bei 68.763 US-Dollar erreicht hatte. Nachdem er sich im Februar wieder der 45.000-Dollar-Marke nhern konnte ging es erneut abwrts Richtung 37.000 US-Dollar. Nach Kriegsbeginn in der Ukraine konnte die nach Marktkapitalisierung grte Kryptowhrung erneut zulegen und nherte sich der 44.000-Dollar-Marke, nur um kurz darauf erneut deutlich nachzugeben.
Auch die nach Marktkapitalisierung zweitgrte Kryptowhrung Ether fiel nach ihrem im November erzielten Hoch bei 4.865 US-Dollar deutlich zurck und notierte im Januar unter 2.500 US-Dollar. In den Wochen darauf zeigte sich auch Ether schwankungsanfllig.
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Nachdem es fr zahlreiche Kryptowhrungen zum Jahresstart teils deutlich abwrts ging, marschierte der russische Prsident Wladimir Putin am 24. Februar in die Ukraine ein, was an den Mrkten, die angesichts der hohen Inflation bereits von einer bevorstehenden Straffung der Geldpolitik belastet waren, fr Turbulenzen sorgte. Doch der Ukraine-Krieg lste auch Spekulationen aus, dass digitale Vermgenswerte inmitten der hohen Unsicherheit an Beliebtheit gewinnen knnten.
Inzwischen haben sich die Kurse der Kryptowhrungen wieder etwas stabilisiert. Zuletzt kostete ein Bitcoin rund 42.600 US-Dollar, whrend der Ether-Preis bei rund 3.000 US-Dollar lag (Stand: 22. Mrz 2022). Auch die Aktien der Bitcoin-Mining-Unternehmen wie Marathon Digital, Riot Blockchain und Hut 8 Mining haben sich in diesem Monat im Gleichschritt mit Bitcoin stabilisiert, nachdem sie zuvor zeitweise jeweils um mehr als 70 Prozent von ihren teils erreichten Hchststnden im November zurckgefallen waren.
Mining-Unternehmen wappnen sich fr Engpass
Aufgrund der steigenden Kosten, dem schwankenden Bitcoin-Preis und dem Krieg in der Ukraine erwarten Krypto-Miner laut Yahoo Finance nun einen mglichen Engpass. Denn diese Faktoren drohten die betrchtlichen Gewinnmargen der Branche zu gefhrden und so wrden Unternehmen Schuldenmrkte erschlieen, Bilanzen und Kreditlinien sttzen und sogar Aktienverkufe anstreben, um sich neues Geld zu beschaffen – so jngst auch die Mining-Unternehmen Marathon Digital und Hut 8 Mining.
Die Lage am Markt sei schwierig. Wie Yahoo Finance berichtet, knnte dies zu einer Branchenbereinigung fhren, die an den Rckgang von 2018 erinnere, als der Bitcoin-Preis auf fast 3.000 US-Dollar einbrach. Der Druck sei derzeit gro und auch wenn die Gewinnmargen fr die greren Akteure immer noch ber 70 Prozent lgen, sagten die Leiter einiger der grten Unternehmen, dass sie sich gegen die Was-wre-wenn-Szenarien wappneten.
“Seit ich vor 16 Monaten das Ruder bernommen habe, haben wir zunchst einen bilanziellen Ansatz gewhlt”, zitiert Yahoo Finance Hut 8-CEO Jaime Leverton. “Ich habe begonnen, mich auf die Diversifizierung zu konzentrieren, da ich wusste, dass dieses Geschft zyklisch ist, und weil wir sicher sein wollten, dass wir besser auf zuknftige Komprimierungen vorbereitet sind.”
Entscheidende Zahl: Breakeven-Rate
Damit Mining-Unternehmen wie Hut 8, Riot Blockchain & Co. erhebliche betriebliche nderungen auch nur in Betracht zgen oder ihre Coins verkaufen wrden, msste der Bitcoin-Preis jedoch noch erheblich fallen, so Yahoo Finance. Die entscheidende Zahl sei die Break-Even-Rate, die je nach Unternehmen variiert. So liege die Breakeven-Rate von Hut 8 seit dem letzten Quartal knapp unter 18.000 US-Dollar, whrend Riot Blockchain eine Rate von 10.000 US-Dollar und Marathon eine von nur 5.000 US-Dollar habe. Laut Analysten sollen die Gewinnmargen bei einigen Unternehmen – als der Bitcoin-Preis ein Rekordhoch markierte – die 90 Prozent berstiegen haben. Nun erhhten steigende Energiekosten aufgrund des Ukraine-Krieges jedoch den Druck auf die Breakeven-Raten. Dabei mache Strom oftmals etwa die Hlfte der Gemeinkosten aus.
Rckgang der globalen Hash-Rate erwartet
hnlich wie bei Chinas Krypto-Verbot, knnte nun gleichzeitig ein potenzieller Rckgang der Mining-Aktivitten in Russland den grten Mining-Unternehmen ermglichen, in die Offensive zu gehen, berichtet Yahoo Finance. Marathon-CEO Fred Thiel habe verlautet, dass er nach Anzeichen dafr suche, dass Rigs offline gehen, die mglicherweise die globale Netzwerk-Hash-Rate senken knnten. “In dieser Krise werden wir wahrscheinlich einen leichten Rckgang der globalen Hash-Rate sehen. Wenn Sie auf das letzte Jahr zurckblicken, als der Wandel in China stattfand, gab es ber ein paar Monate einen Rckgang von fast 50 %, bevor es wieder anstieg”, so Thiel.
Laut BTIG-Analyst Greg Lewis seien die globalen Hash-Raten seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine besonders volatil gewesen. Er habe festgestellt, dass Russland einen Anteil von 15 Prozent an der globalen Hash-Rate hat. Er rt: “Miner, die weiterarbeiten, egal ob sie gro oder klein sind, machen es besser, wenn die globalen Hash-Raten sinken”. So wrde zum Beispiel jeder seinen Anteil an Hash verdoppeln, wenn die globale Hash-Rate um 50 Prozent zurckgehen wrde.
Mining-Unternehmen halten an Bestnden fest
Jason Les, Chef von Riot Blockchain, verwies laut Yahoo Finance auf die Frage, ob ein Bitcoin-Preis unter 20.000 US-Dollar Unternehmen dazu zwingen wrde, einen anderen Kurs einzuschlagen – weg von ihren massiven Expansionsplnen oder hin zum Verkauf ihrer Bitcoin-Lagerbestnde – auf neue Tools, die gut kapitalisierte Bilanz des Unternehmens und den relativ kostengnstigeren Betrieb. “Wir planen, unsere bestehenden Expansionsplne unabhngig von den Marktbedingungen fortzusetzen”, so Les. “Mit zunehmender Reife der Branche stehen einem Miner immer mehr Tools fr die Finanzierung zur Verfgung.”
Hut 8-CEO Jaime Leverton erklrte: “Unsere Bitcoin-Bestnde sind mit zunehmender Marktreife immer wertvoller geworden. Ein Teil unserer Bitcoin erwirtschaftet eine Rendite, die reines Ebitda ist. Wir knnen es als Sicherheit fr den Zugang zu den Schuldenmrkten verwenden, wenn dies erforderlich ist”. “Ich wei, dass Michael Saylor es berhmt gemacht hat, aber wir sind die OGs des Hodlings”, so die Hut 8-Chefin.
Es scheint also, als wrden die groen Mining-Unternehmen auch bei fallenden Preisen an ihren Bestnden festhalten und weiter daran arbeiten, knftig schneller noch mehr zu minen.
Redaktion finanzen.net
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